Enttäuschung pur beim SC Magdeburg und Trainer Benner Wiegert (42)!
Denkbar knapp verlor der amtierende deutsche Meister beim THW Kiel 28:29 (14:14) und flog damit aus dem DHB-Pokal. Endstation Achtelfinale. Das kennt man in Magdeburg aus den vergangenen Jahren überhaupt nicht mehr. Der SCM schien schon ein Abo für das Final Four in Köln zu haben.
Der Titelverteidiger ist raus. Der dritte Titel (nach Supercup und Klub-WM) futsch.
Wiegert sagt: „Ich bin wirklich dolle enttäuscht, dass wir nicht eine Runde weiter kommen konnten, dass wir uns nicht belohnen konnten für ein doch sehr engagiertes Spiel auch von unserer Seite. Es sind Kleinigkeiten, die das zum Schluss entscheiden.“
Das Spielglück war nicht auf der Seite der Magdeburger, die sich mit dem THW Kiel einen fesselnden Pokal-Kampf lieferten. „Ich hatte das Gefühl, dass wir über 50 Minuten die bessere Mannschaft waren. Und dann lassen wir uns in der Crunchtime in den letzten Szenen vielleicht ein bisschen verunsichern, ein bisschen durcheinanderbringen. Und das tut natürlich weh. Weil wir uns da nicht belohnen können“, klagt Wiegert.
Zeit zum Trübsal blasen haben die Magdeburger derweil nicht. „Manchmal braucht Enttäuschung auch ein bisschen Platz, aber den sehe ich gerade nicht. Vor allem die Zeit dafür sehe ich nicht“, meint Wiegert mit Blick auf die kommenden Tage. Bereits am Samstag (20.30 Uhr /Dyn) spielen die Magdeburger bei Tabellenführer Melsungen (gewannen ihr Achtelfinale gegen Essen 32:27). Ein verdammt wichtiges Spiel, denn immerhin im Meisterschaftsrennen will man weiter vorne mit dabei sein.
Wiegert erklärt mit geröteten Augen: „Jetzt müssen wir schnellstmöglich irgendwie den Reset-Knopf finden, um das abzulegen, um schnellstmöglich wieder in den Bundesliga-Modus zu kommen. Am Samstag in Melsungen geht es schon wieder um wichtige Punkte.“
Der SCM-Coach hat seine eigene Strategie, um den Frust rasch abzuhaken. „Ich versuche relativ schnell zu sagen: Was können wir bestimmen und was nicht? Und bestimmen können wir dann nur die Zukunft und nicht die Vergangenheit“, so Wiegert.
Er ergänzt: „Im Bus wartet die Analyse von Melsungen gegen Essen. Das wird jetzt extrem schwer im Bus gleich wieder zu arbeiten, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass mir das im Umgang immer hilft, gleich wieder zu arbeiten und gleich wieder Gas zu geben und den nächsten Gegner vorzubereiten. Dann ist es vielleicht gar nicht schlecht, dass am Samstag schon wieder Melsungen ist.“