Punkte gab’s diesmal keine, aber ER trifft fast wie er will …
Für Aufsteiger Frankfurt Skyliners gab es zum Auftakt des 7. Spieltags der Easycredit Basketball-Bundesliga in Rostock nichts zu holen. Bei der 66:83-Klatsche bei den Seawolves setzte es im dritten Spiel in der Fremde die erste Pleite für die Hessen.
Ihr umworbener Top-Star sorgte aber mal wieder für Staunen. Sogar bei einem Ex-Nationalspieler.
Skyliners-Star Malik Parsons (25), vor dem Spiel schon drittbester Werfer der Liga (18.0 Punkte/Spiel), startete mit sechs Zählern im ersten Viertel noch verhalten in die Partie. Im zweiten Spielabschnitt ließ er es dann aber so richtig krachen.
Unglaubliche 17 (!) Punkte (von insgesamt 25 der Skyliners) warf der US-Boy in den zweiten zehn Minuten. Macht 23 zur Pause! Zwischen dem Ende des ersten Abschnitts und dem Beginn des zweiten Viertels sogar satte 13 Zähler in Folge für sein Team.
Schaffartzik über Parsons: „Meine Fresse!“
Was TV-Experte Heiko Schaffartzik (40) kaum fassen konnte: „Hat er jetzt 13 in Folge? Meine Fresse!“, entfuhr es dem langjährigen BBL-Profi.
Shaffartziks Nebenmann, Dyn-Kommentator Arne Malsch, ebenfalls aus dem Häuschen: „Parsons ist unstoppable!“
Dabei hatte Schaffartzik zu Beginn des 2. Viertels genau das prognostiziert: „Ich wäre nicht überrascht, wenn Malik Parsons im 2. Viertel versuchen würde, aufzudrehen. Entweder zum Anfang oder später, zum Ende hin“, prophezeite er. Parsons tat es einfach von Anfang bis Ende.
Dabei hatte sein Trainer vor der Partie noch Bedenken, ob sein Bester womöglich nicht voll bei der Sache ist.
Hintergrund: Parsons wurde zuletzt von Euroleague-Klub Maccabi Tel Aviv umworben, wäre wohl auch bereit für einen Wechsel gewesen. Die Israelis boten angeblich 200.000 Euro Ablöse, doch die Frankfurter Bosse lehnten ab (SPORT BILD berichtete).
Skyliners-Trainer Dennis Wucherer (51) bestätigte: „Wir sind mit dem Agenten in Kontakt, auch Maccabi hat sich bei uns gemeldet. Aber wir haben da einen Spieler, der dafür sorgt, dass wir regelmäßig Spiele gewinnen können. Und das brauchst du als Aufsteiger, du musst dich irgendwie zurecht finden, musst zehn Siege zusammenschrauben, um drin zu bleiben. Und deswegen können wir es uns nicht leisten, unseren derzeit besten Spieler gehen zu lassen.“
Wucherer weiter: „Was das am Ende mit ihm macht, wie da die Enttäuschung ist – ich hoffe, dass wir ihn eingefangen bekommen haben, dass er heute schon wieder besser spielt als zuletzt gegen Heidelberg.“
Und wie er das tat! Zumindest eine Halbzeit lang. Wie sein Team brach auch Parsons in der zweiten Hälfte ein, traf nur noch zwei weitere Male, verfehlte einige Freiwürfe, saß aber auch vermehrt auf der Bank. Am Ende standen 25 Punkte.
Dass es eine Pleite für sein Team hagelte, lag auch daran, dass Parsons Pendant auf Rostocker Seite ihm kaum etwas nachstand. Im Gegenteil: Bryce Hamilton (23) überflügelte Parsons sogar noch, zauberte satte 27 Punkte auf’s Parkett – und führte die Wölfe zum vierten Saisonsieg.
Frankfurt-Trainer Wucherer über den Einbruch bei seinem Team: „Ich glaube, die Substanz fehlt uns etwas gegen physische Teams. Es ist nicht so einfach hier zu spielen, wir haben das drei Viertel lang ganz gut gemacht, wollen das aber in Zukunft ein bisschen besser machen, auch über 40 Minuten.“