Der THSV Eisenach scheint völlig zu implodieren.
Den Skandal gab es schon vor der 25:29 Niederlage gegen Stuttgart. Günter Oßwald, einer der langjährigen Hauptsponsoren der Eisenacher wurde in der Halle vom eigenen Publikum ausgepfiffen.
Oswald, der die Eisenacher die letzten Jahre immer wieder am Leben erhielt, rang sichtlich mit der Situation. Dabei wollte der Feder-Mogul nur an die Geschlossenheit appellieren.
Am Ende musste ThSV Präsident Shpetim Alaj Oswald zu Hilfe eilen und die Eisenacher Fans beruhigen. Auch Eisenachs sportlicher Leiter Maik Nowak wurde ausgebuht, weil er sagte, es gäbe kein Team Witte und kein Team Kaufmann, sportlich sei man erfolgreich und müsse zusammenhalten.
Der interne Streit zwischen Geschäftsführer Rene Witte und Trainer Misha Kaufmann eskalierte einen Tag zuvor, als Spieler auf Instagram eine Meldung des Vereins der Lüge verdächtigten. Unter dem Hashtag #tellthetruth spalteten Peter Walz, Simone Mengon, Philipp Meyer und Nationalspieler Marco Grgic das Fanlager weiter.
Witte selbst war selber erstmals nicht in der Halle, wohl um die Lage nicht weiter eskalieren zu lassen. Anti-Witte Transparente hingen trotzdem. Was der verbale Angriff der Fans auf den Sponsor für Folgen hat, ist unklar. Ewig dürften sich die Geldgeber solche Streitereien nicht anschauen. Sportlich ist die Partie schnell erzählt. Eisenach glänzte zu Beginn mit Abschlussschwäche und geriet schnell mit zwei Toren in Rückstand. Das die Thüringerin im Spiel blieben, war Schlussmann Silvio Heinevetter zu verdanken. Nach der Pause spielte Stuttgart weiter munter auf. Eisenach glich sogar nochmal aus. Nützte alles nichts, auch weil Marco Grgic drei Siebenmeter verwarf.
Kaufmann, der auch immer wieder mit Stuttgart in Verbindung gebracht wird, konnte die Köpfe seiner Spieler wohl nicht befreien. Offensichtlich: gerade die Rebellen der Mannschaft blieben hinter den Erwartungen.