Da hatte sich über längere Zeit einiges bei ihm aufgestaut. Nach dem 28:27-Sieg seiner MT Melsungen beim SC DHfK Leipzig lieferte Timo Kastening (29) ein bemerkenswertes Interview live im TV am Dyn-Mikro ab.
Den National-Rechtsaußen stört die inflationäre Entwicklung von Schauspiel-Einlagen in der Daikin Handball-Bundesliga. Der Linkshänder scheut sich dabei nicht, einen Quer-Vergleich zum Fußball zu ziehen.
Wut-Rede von deutschem Handball-Star
Kastening scheint nur auf den passenden Moment gewartet zu haben, dann verschafft sich der Rechtsaußen und Fan des FC Bayern München vehement Luft: „Der Handballsport kann momentan glücklich sein, dass im Fußball noch mehr geschauspielert wird. Ich nehme jeden Spieler der MT Melsungen und von allen anderen 17 Vereinen der Bundesliga mal in die Pflicht, weil die Schiedsrichter am Ende immer die Gearschten sind.“
Was den Linkshänder so massiv stört, ist die inzwischen inflationäre Entwicklung, durch übertriebenes Leiden auf der Platte Zeitstrafen bis hin zu Roten Karten zu forcieren. Kastening: „Geht ein Schlag irgendwie auf die Brust, wird der Kopf nach hinten genommen, jeder Spieler versucht zu schauspielern.“
Sein Vorwurf zielt auf die Berufs-Kollegen ab, dabei klammert er die Unparteiischen bewusst aus: „Die Schiedsrichter wissen gar nicht mehr, wohin mit sich. Ich finde, das geht in die falsche Richtung.“
Bevor er sich die Kopfhörer herunterreißt und das Mikro abgibt, kommt noch das: „Wir sind immer noch hier, um Handball zu spielen. Wenn wir Basketball spielen wollen, können wir die Tore abschrauben und nach Hause gehen. Wir Spieler helfen uns gegenseitig halt überhaupt nicht.“
So deutlich hat noch kein Profi aus der Handball-Bundesliga ein aktuelles Problem auf die Tagesordnung gesetzt. Kastenings Wut-Rede live im TV dürfte in den kommenden Tagen noch für jede Menge Gesprächsstoff im deutschen Handball sorgen.
Spiel mehrfach unterbrochenDHB-Star rutscht gefährlich weg und wütet
