Es war Mitte Februar 2022, als man vor allem einem der beiden Vertragspartner ein altes Sprichwort hätte zurufen sollen: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet.“
Die Handball-Bundesliga (HBL) verlängerte den Vertrag mit Sportradar bis zum Ende der Spielzeit 2026/27. Laut Homepage der HBL (daikin-hbl.de) ist das Schweizer Unternehmen „weltweiter Marktführer in der Erhebung und Bereitstellung von Sportdaten“.
„Beste Liga der Welt“ meets „besten Marktführer der Welt“. Sofern das mit der Erhebung und Bereitstellung verlässlich klappt. Tut es seit Saisonbeginn aber nicht (mehr). Im Falle der Liga-Homepage ist das Internet eine Service-Wüste.
Handball-Bundesliga verzweifelt an Dienstleister
Der „offizielle Datenpartner der HBL“ leistet sich seit Ende August, als mit der ersten Pokalrunde der Pflichtspielbetrieb begann, einen technischen Fehler nach dem anderen, um es im Handball-Deutsch auszudrücken.
Hintergrund: Zum Halbjahreswechsel bekam die HBL einen neuen Namens-Sponsor. Ab 1. Juli änderte sich das Erscheinungsbild der Liga-Homepage optisch und leider auch inhaltlich. Nach Informationen von SPORT BILD ist das in der Kölner Liga-Zentrale längst zum Dauer-Ärgernis geworden.
Mal geht der Liveticker eines Spieles nicht, mal ist eine Partie dermaßen spannend, dass sie auch nach 109 Minuten noch läuft. Da duschen die Akteure allerdings mancherorts schon.
Wer verlässlich wissen will, welcher Spieler wie viele Tore warf, schaut sich lieber woanders danach um. Auweh, weh, weh..!
Für viele Fans, das kann man in einschlägigen Foren nachlesen, ist es inzwischen ein riesengroßes Ärgernis. SPORT BILD hakte bereits nach dem ersten Bundesliga-Spieltag bei der HBL nach. Und bat um Statements zu drei Fragen.
Eine der wichtigsten Liga-Antworten war: „So ist auch unsere neue Homepage Bestandteil eines größeren Modernisierungs- und Optimierungsprozesses unserer digitalen Infrastruktur. Wir verfolgen hier das Ziel, die Inhalte noch zielgruppengerechter zu gestalten. Von der Modernisierung ist auch unsere komplette Datenerfassung betroffen, wir optimieren deren Qualität und Verbreitung im Sinne aller Nutznießer.“
Jetzt neigt sich der Oktober seinem Ende entgegen, von „kompletter Datenerfassung“ und „Qualität“ ist die HBL dank ihres Schweizer Dienstleisters noch weit weg. Man hat ja bis Sommer 2027 Zeit.