Manchester City steckt in der Krise. Sechs Niederlagen und ein Unentschieden aus den letzten sieben Pflichtspielen – das gab es unter Erfolgstrainer Pep Guardiola noch nie. Heute Abend gegen Nottingham Forest (20.30 Uhr/live bei Sky und im SPORT BILD-Liveticker) hat Englands Meister die nächste Chance auf einen kleinen Befreiungsschlag.
Im Vorfeld der Partie gibt es allerdings Spekulationen um einen möglichen internen Zoff beim aktuellen Tabellen-Fünften der Premier League. Hintergrund: Die geringen Einsatzzeiten von Superstar Kevin De Bruyne werfen Fragen auf. Ist zwischen Pep und seinem Schlüsselspieler der erfolgreichen letzten Jahre etwas vorgefallen?
Zwar fiel der Belgier zunächst wochenlang verletzt aus, seitdem gestaltet sich seine Rückkehr aber auffällig zäh. Sechs Spiele lang schmorte De Bruyne jetzt schon ewig auf der Bank – und wurde trotz der Pleitenserie vom Trainer erst ganz spät als Joker für die Schlussviertelstunde eingewechselt.
Auch die Experten in England wundern sich öffentlich. Ex-City-Verteidiger Micah Richards vermutete im Podcast „The Rest is Football“, dass es „irgendeine Art von Kluft“ zwischen De Bruyne und Guardiola gebe. Auch Gary Lineker meinte: „Es scheint, als sei nicht alles in Ordnung.“ Gary Neville nannte die Situation sogar „ungewöhnlich, bizarr, seltsam“.
Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Nottingham bezog Guardiola nun Stellung zu den Spekulationen. Der Spanier fragte gereizt zurück: „Die Leute sagen, ich habe ein Problem mit Kevin. Glaubt ihr, ich möchte nicht mit Kevin spielen? Nein, will ich Kevin nicht spielen lassen? Der Junge, der das meiste Talent im letzten Drittel hat – und ich will ihn nicht?“
Dann stellt er klar: „Er hat mir den größten Erfolg für diesen Klub beschert, aber er war fünf Monate verletzt (letzte Saison) und zwei Monate verletzt (dieses Jahr). Er ist 33 Jahre alt. Er braucht Zeit, um seine Bestform zu finden. Wie letzte Saison, Schritt für Schritt. Er wird es versuchen und sich besser fühlen.“
Guardiola gibt aber auch zu bedenken: „Ich hätte gerne den Kevin in seiner Blütezeit, mit 26 oder 27. Er würde es auch lieben – aber er ist nicht mehr 26 oder 27. Er hatte in der Vergangenheit schwere und langwierige Verletzungen. Er ist ein Typ, der körperlich fit sein muss für seinen Raum und seine Energie. Es ist normal, das ist die Natur. Er hat in zehn oder elf Spielzeiten viele Spiele gemacht. Aber, wie ich immer gesagt habe: Er allein wird unsere Probleme nicht lösen.“