Folgt jetzt der bittere Absturz von Olympique Lyon?
Dem einstigen französischen Serienmeister droht der Zwangsabstieg. Das bestätigte die DNCG, die Behörde, die sich mit der Finanzüberwachung im französischen Fußball befasst, am Freitagabend.
Lyon ist mit mehr als 500 Millionen Euro verschuldet. Sollte sich die finanzielle Situation des aktuellen Tabellenfünften bis zum Saisonende nicht bessern, ist der Abstieg in die Ligue 2 nicht abzuwenden. Schon 2023 hatte die Finanz-Behörde die Finanzen des Klubs unter die Lupe genommen.
Jetzt schon verhängt: eine Transfer-Sperre für den Spitzenklub (zwischen 2002 und 2008 siebenmal in Folge französischer Meister). Die DNCG begrenzte die Gehaltsausgaben von Lyon, was mit einer Sperre für Neuverpflichtungen einhergeht.
Kurios: Vor der Anhörung am Freitagmittag zeigte sich Lyon-Präsident John Texter noch optimistisch, sagte: „Das Treffen lief gut.“ Mitnichten!
Seine Argumente überzeugten die Aufsichtsbehörde offenbar nicht, die heftige Entscheidung fiel schließlich am Abend. Lyon wird vorläufig in die Ligue 2 degradiert – um den Zwangsabstieg zu vermeiden, muss Olympique jetzt die Schulden drastisch reduzieren.
In der vergangenen Saison qualifizierte sich Lyon als Tabellensechster für die Europa League, spielte dort vergangene Woche gegen die TSG Hoffenheim (2:2). Aktuell stehen unter anderem die beiden Ex-Bundesliga-Profis Corentin Tolisso (ehemals FC Bayern) und Moussa Niakhaté (ehemals Mainz 05).
Es wäre der zweite Zwangsabstieg für einen französischen Traditionsklub binnen zweier Spielzeiten. Bereits im Sommer wurde Girondins Bordeaux (Meister von 2009) aus der zweiten Liga in die drittklassige Championnat National versetzt.
Das hatte schlimme Folgen: Der Frankreich-Klub musste aus diesem Grund auch sein Nachwuchsleistungszentrum aufgeben, musste ebenfalls nach 87 Jahren seinen Profi-Status auflösen. Es folgte sogar der Absturz in die viertklassige Championnat National 2.
Droht Lyon jetzt womöglich ein ähnliches Schicksal?