Turbulente Tage beim TVB Stuttgart aus der Daikin Handball-Bundesliga.
Vergangene Woche bekam Geschäftsführer Jürgen Schweikardt (44) von den Klub-Gesellschaftern den Auftrag, seinen Bruder Michael Schweikardt (41) als Trainer freizustellen.
Seit Samstag steht fest, dass Jürgen Schweikardt nun selbst bis Saisonende die Verantwortung auf der Bank übernimmt. Jens Bürkle (44), der schon die TSV Hannover-Burgdorf (2015-17) und HBW Balingen-Weilstetten (2017-24) in der Bundesliga betreute, wird sein Assistent beim abstiegsgefährdeten Klub aus der Schwaben-Metropole.
Viele in der Handball-Szene fragen sich: Warum wird nicht Bürkle, der seit Sommer als Jugendkoordinator beim TVB Stuttgart arbeitet, dessen Trainer? Es hat schwerwiegende Hintergründe.
Deshalb macht Stuttgarts Handball-Boss den Chef
In der offiziellen Klub-Mitteilung zur geklärten Trainer-Frage sagt Christian May in seiner Funktion als Sprecher der TVB-Gesellschafter: „Wir sind alle froh, dass Jens sich bereit erklärt hat, den TVB in dieser schwierigen Phase auch als Coach zu unterstützen. Sein ausdrücklicher Wunsch war es jedoch,[–> aus gesundheitlichen Gründen[–>, nicht den Posten des Cheftrainers zu übernehmen, was wir selbstverständlich respektieren.“
Gesundheitliche Gründe? SPORT BILD hakte bei Bürkle nach. Der sympathische Ur-Schwabe: „Bei Routine-Untersuchungen wurden Probleme festgestellt. Deshalb habe ich mich vor Kurzem einem Eingriff am Herzen unterzogen.“
Bürkle unterzieht sich seit elf Jahren solchen Routine-Checks. Im Dezember 2013 erlitt er mit nur 33 Jahren einen Herzinfarkt, der erst später diagnostiziert wurde. Damals trainierte Bürkle in der 2. Liga die DJK Rimpar, die sich jetzt Wölfe Würzburg nennt.
Infarkt-Auslöser war eine – wahrscheinlich genetisch bedingt – verengte Arterie. Um diese dauerhaft offenzuhalten, wurden vier sogenannte Stents, dünne Drahtgeflechte aus Metall oder Kunstfaser, gesetzt. Außerdem sind Medikamente seitdem Bürkles tägliche Begleiter: „Ich muss bis an mein Lebensende Blutverdünner nehmen.“