Köln-Star Tim Lemperle (22) ist DIE große FC-Hoffnung.
Der Angreifer leitete nach dem Sturz bis auf Rang 12 die Wende in der 2. Liga ein. Bei den Auswärtsspielen in Berlin, Münster und Regensburg entschied er mit seinem Treffer das Spiel und sorgte für den großen Sprung in Richtung der Aufstiegsplätze.
Bis zu seiner Muskelverletzung Anfang Dezember hatte er bereits acht Ligatreffer auf dem Konto. Viele Erstliga-Klubs aus dem In- und Ausland jagen Lemperle. Hoffenheim scheint vor dem VfB Stuttgart in der besten Position beim Torjäger zu sein. Sein Vertrag läuft aus, er kann im Sommer ablösefrei gehen und ab 1. Januar bei einem neuen Klub unterschreiben.
„Uns liegt vom FC kein Angebot vor“, sagt Lemperle-Berater Dusan Jevtic (32) von der Agentur „Rogon“ zu SPORT BILD.
Zuletzt hatte der FC vermittelt, er werde um sein Eigengewächs kämpfen. Trainer Gerhard Struber (47) sagte, dass der Stürmer „beim FC einen interessanten Weg vor sich“ habe. Und er warnte: „Ich hoffe, dass er richtig betreut ist dabei, den nächsten wichtigen Schritt zu machen für seine Karriere. Auch er hat nur eine davon.“
Worte, die aufseiten von Lemperle überraschten. „Tim und der Trainer haben ein gutes Verhältnis“, sagt Berater Jevtic. „Der Trainer weiß vielleicht gar nicht, dass es keine konkreten Verhandlungen gab.“
Jevtic schaute in seinem Terminkalender des Jahres 2024 nach. Das letzte Gespräch, das FC-Sportchef Christian Keller (46) bezüglich des Vertrags mit Lemperle und dessen Beratern geführt hat, war demnach am 1. Juli. Damals wurde festgelegt, dass der Stürmer nach seiner Leihe nach Fürth zum FC zurückkehrt und nicht verkauft wird.
Über eine Verlängerung wurde damals nicht gesprochen – und in den folgenden Monaten auch nicht. Erst im November nahm das Thema Lemperle beim FC Fahrt auf. Nachdem öffentlich geworden war, dass Hoffenheim gute Karten hinsichtlich einer Verpflichtung des Stürmers habe, klopfte Kölns Leiter der Lizenzspielerabteilung, Thomas Kessler (38), bei Lemperle an. Der verwies an seinen Berater.
Jevtic schlug den 5. Dezember für ein Treffen vor. Einen Tag zuvor sei er beim Pokal-Achtelfinale des FC gegen Hertha BSC (2:1 n. V.). Aus Köln wurde das Gespräch bestätigt. Jevtic war vermittelt worden, dass Keller und Kessler am Tisch sitzen werden. Er reiste aus München an – und war schnell wieder weg.
Grund: Keller erschien nicht. Nicht etwa, weil er spontan verhindert war, sondern weil er einen lange bekannten Termin bei der DFL in Frankfurt hatte. „Als ich davon hörte, bin ich gegangen“, sagt Jevtic.
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Und weiter: „Das Gespräch mit Thomas Kessler war bis dahin zwar angenehm. Aber wenn derjenige, der am Ende entscheidet, anscheinend keine Lust hat, über Tims Zukunft zu sprechen, kann das Interesse des 1. FC Kölns einer Verlängerung nicht besonders groß sein.“
Vergangene Woche versuchte Keller nach Informationen von SPORT BILD alleine mit Lemperle zu sprechen, blitzte aber ab.
Lemperle war 2017 im Alter von 15 Jahren zum FC gekommen. Er hatte immer das Ziel, für den Klub in der Bundesliga zu spielen. Das Verhalten der Bosse hat bei ihm aber viel verändert. Die Kommunikation beschränkte sich alleine auf den Trainer. Das Verhältnis zu Struber ist ungetrübt, was die Leistungen belegen.
Verlängern wird Lemperle aber auch bei Aufstieg nicht.