Die Etats der Easycredit Basketball Bundesliga. Zum ersten Mal hat die Liga am Montag die Zahlen veröffentlicht, welcher Klub wie viel Geld zur Verfügung hat und was davon in die Profi-Mannschaft fließt.
„Damit machen wir – zumindest, sofern die Klubs der Veröffentlichung ihrer Daten zugestimmt haben – Mutmaßungen und Schätzungen weitestgehend unnötig und erleichtern die Vergleichbarkeit und Interpretation der Kennzahlen“, sagte BBL-Boss Dr. Stefan Holz (58).
Schade nur, dass insgesamt vier Teams nicht bereit waren, ihre Etats preiszugeben – darunter mit dem FC Bayern, den EWE Baskets Oldenburg und den Telekom Baskets Bonn drei der fünf Mannschaften mit dem meisten Geld (plus Aufsteiger Frankfurt Skyliners).
Unverständlich! Denn die Spielbetriebs-Gesellschaften müssen ihre Geschäftsberichte (rückwirkend) ohnehin veröffentlichen …
BBL: Er sollte geheim bleiben! So hoch ist der Etat von Bayerns Basketballern
SPORT BILD schaute im Unternehmensregister nach.
Der letzte eingestellte Geschäftsbericht der FC Bayern Basketball GmbH im Bundesanzeiger betrifft die enttäuschende Saison 2022/23. Ratiopharm Ulm schmiss die Bayern im BBL-Halbfinale raus und wurde später sensationell Meister. In der Euroleague sprang im letzten Jahr von Trainer Andrea Trinchieri (56) für die Bayern nur Platz 15 raus. Einziger Achtungserfolg der Münchner: der Pokal-Sieg.
Die GmbH verzeichnete in dem Jahr ein sogenanntes „Rohergebnis“ von 27,959 Mio. Euro – darin enthalten sind allerdings auch alle Kosten für die zweite Mannschaft, die aktuell in der dritten Liga (ProB) spielt! Die Bayern schlossen demnach am 30. Juni 2023 mit einem Minus von 3,22 Mio. Euro ab. Der Gesamtbilanz-Verlust betrug zu dem Zeitpunkt 10,863 Mio. Euro – dem eine Kapitalrücklage von 11,035 Mio. Euro entgegenstand.
Interessant: Die Gesamt-Personalkosten beliefen sich 2022/23 auf 19,16 Mio. Euro. Diese entfielen auf 139 (!) Beschäftigte – darunter auch zahlreiche Teilzeit- und Aushilfskräfte. Der Geschäftsbericht schlüsselt die Angestellten wie folgt auf: 14 Trainer, 23 Lizenzspieler, 102 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Verwaltung und Geschäftsstelle.
Im Anhang erläutern die Verfasser auch die Gründe für das hohe Minus: Zum einen die durch die Energiekrise und Inflation gestiegene Kosten für Strom, Fernwärme und Dienstleister, die der Klub nicht komplett durch teurere Eintrittspreise an die Fans weitergeben wollte. Zum anderen seien fest eingeplante Sponsoren-Deals nicht zustande gekommen!
Mittlerweile dürfte sich der Etat der Bayern auf mindestens 30 Mio. Euro erhöht haben. Grund sind u.a. prominente Verpflichtungen wie Ex-Bundestrainer Gordon Herbert (65) und Nationalspieler Johannes Voigtmann (32). Dazu kommen Mehrkosten durch den neuen SAP Garden – andererseits aber auch deutlich gesteigerte Ticket- und Sponsoring Einnahmen.