Der THW Kiel gilt immer noch als Branchen-Primus der Daikin Handball-Bundesliga. Vor der Saison wurde vom Rekordmeister das Saisonziel klar definiert – Einzug in die Champions League.
Problem der Kieler: nach zehn Spielen standen bereits acht Minuspunkte auf dem Konto, viel Spielraum für weitere Ausrutscher gibt es da nicht mehr. Hat sich der THW Kiel beim 24:30 (15:16) beim VfL Gummersbach auch zu Herzen genommen.
Handball-Rekordmeister verhindert die Vollkrise
Noch eine Niederlage in der Bundesliga, und das Saisonziel Königsklasse wäre schon fast Utopie für die Kieler. Sie starten wie die Feuerwehr, führen 4:0 nach 201 Sekunden. Die besten Nachrichten der Gummersbacher sind zu diesem Zeitpunkt noch die verlängerten Verträge von Kreisläufer Kristjan Horžen (bis 2028) und Linksaußen Miloš Vujović (bis 2027).
Auch nach 17 Minuten bleibt die Kieler Vier-Tore-Führung stabil, aber die Gummersbacher zünden den Turbo. Der THW macht über fünf Minuten kein Tor, die Führung wechselt zum Altmeister. Das 15:16 zur Pause schmeichelt dann eher dem Gast.
Problem der Gummersbacher: sie verschlafen erneut den Start. Mitte der zweiten Hälfte liegt der Gastgeber 18:24 (44.) hinten, Kiel agiert im Stil einer abgekochten Klasse-Mannschaft. Schon alles gelaufen für die Gummersbacher?
In der Schlussphase versucht die Mannschaft von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson noch mal alles, kämpft sich auf 21:24 (52.) ran. Kiel wird sichtlich müder, kann sich aber bei Torwart Tomas Mrkva bedanken, der mit einigen Paraden den Kippmoment verhindert.
Am Ende sorgt auch Gummersbacher Chancenwucher in der Schlussphase für den Kieler Sieg, der die obere Tabellenhälfte noch kuscheliger macht. Den Tabellenführer Melsungen (verlor 31:32 in Eisenach) und den Neunten Rhein-Neckar Löwen trennen nur vier Minuspunkte. Der THW Kiel hat sich durch den Sieg die Sichtweite zur Tabellenspitze erhalten.
Kiels Domagoj Duvnjak: „Wir haben in der zweiten Hälfte eine unfassbar gute Abwehr gespielt. Ich hoffe, dass wir jetzt eine Serie starten können.“
Spektakuläre SzeneLeipzig-Torwart hält erst und trifft dann selbst
