Der Meister von 2023 steht in der Easycredit Basketball Bundesliga weiter ganz oben. Ratiopharm Ulm bleibt zu Hause untergeschlagen – und erkämpft beim 82:72 gegen die Veolia Towers Hamburg den (wettbewerbsübergreifend) sechsten Heim-Sieg. Die 5310 Fans in der Arena feierten zudem Titel-MVP Yago dos Santos (25/Roter Stern Belgrad), der als Zuschauer am Spielfeldrand saß.
Also alles gut an der Donau? Nicht ganz …
Was am Samstag kaum einer mitbekam: Ulm spielte gegen den Lieblingsgegner (10 Siege in 10 Duellen) nur unter Protest! Bei einer Niederlage hätte die BBL-Spielleitung entscheiden müssen, ob die Partie wiederholt werden muss!
Ulm-Boss Dr. Thomas Stoll (57) machte zu den Hintergründen bei „X“ (früher Twitter) nur Andeutungen: „Wenn man nach 23 Jahren in der Funktion noch ganze neue Dinge erlebt. Sorry Isaiah. Lag an uns, dass Du nicht spielen konntest/durftest. Oder am TK.“
Fakt ist: Der NBA-gestählte Big Man der Ulmer Isaiah Roby (26/USA) stand nicht im Kader, obwohl er weder verletzt noch krank war.
SPORT BILD erfuhr: Roby durfte nicht spielen! Das lag offenbar an 40 Sekunden – und dem strengen Technischen Kommissar Horst Weichert.
BBL: Wegen 40 Sekunden! Offizieller lässt Basketball-Profi von Ratiopharm Ulm nicht spielen
Was war passiert?
Den ersten Fehler begangen die Ulmer. Vor jeder Partie bekommt das Kampfgericht von jeder Mannschaft einen Zettel mit den Spielernamen, die in den offiziellen Mannschaftsmeldebogen eingetragen werden. Dabei hatten die Ulmer Roby offenbar schlichtweg vergessen. Das fiel am Anschreibetisch 44 Minuten und 20 Sekunden vor Spielbeginn auf. Normal kein Ding – der Spieler wird einfach nachgetragen.
Doch der Kommissar (kontrolliert und überwacht als Verbandsvertreter die Durchführung des Spiels und achtet auf die Einhaltung aller Bestimmungen) beharrte auf der Regel. Denn offiziell muss der Bogen 45 Minuten vor Beginn abgegeben werden!
Die aufgebrachten Ulmer diskutierten, informierten die Spielleitung und traten nur unter Protest an. Stoll in seinem Internet-Post: „Auch egal, so lange man gewinnt. Dann kann man den Protest entspannt zurückziehen. Sonst müsste man jetzt die halbe Nacht an der Begründung arbeiten. Sollte definitiv nicht passieren aber Fehler gehören eben dazu.“