In Nordamerika ist es seit Jahren gang und gäbe. In Deutschland machen Profi-Sportvereine dagegen schon immer ein Geheimnis aus Spieler-Gehältern und Etats. Die Easycredit Basketball Bundesliga geht neue Wege. Zum ersten Mal sollte diese Saison offengelegt werden, wie viel Geld die Klubs zur Verfügung haben und was sie für ihre Profi-Mannschaften ausgeben.
Doch die Veröffentlichung zögerte sich hinaus. Immer wieder wurde der Termin verschoben. Offenbar gab es intern noch Abstimmungsbedarf.
Diese Woche sollten die Zahlen nun endlich von der BBL öffentlich gemacht werden. Doch das „Hamburger Abendblatt“ kam der Liga zuvor und enthüllte vorab die Etats!
Was sich lange als Gerücht hielt, wird dabei bestätigt. Von den 17 Erstligisten zierten sich vier: Double-Sieger FC Bayern, die EWE Baskets Oldenburg, Telekom Baskets Bonn und Aufsteiger Frankfurt Skyliners weigerten sich, ihre Zahlen preiszugeben. Damit sind 13 Teams dabei.
Autsch!Basketballer kracht in Kommentatoren rein
Von denen hat – wenig überraschend – Euroleague-Schlusslicht Alba Berlin mit 14,671 Mio. Euro den größten Etat. 8,148 Mio. Euro fließen daraus in die Mannschaft. Die wenigste Kohle hat der Syntainics MBC (3,907 Mio.), die billigste Mannschaft allerdings Schlusslicht BG Göttingen (1,706 Mio. Euro Spieleretat).
Interessant: Die höchsten Kosten außerhalb der Mannschaft haben offenbar die Veolia Towers Hamburg, die nur 37 Prozent ihres Gesamt-Etats ins Team stecken können!
Auffällig auch die Zwei-Klassengesellschaft zwischen den Euroleague-Vertretern und dem Rest der Liga. Der FC Bayern als Krösus (geschätzter Etat rund 25 Mio. Euro) und Alba haben die übrigen Klubs längst abgehängt. Selbst der Überraschungs-Meister von 2023 Ratiopharm Ulm (9,116 Mio. Etat) hat mit 3,599 Mio. Euro Spieleretat nicht mal die Hälfte von Alba Berlin zur Verfügung.
Fakt ist aber auch, dass die Zahlen nicht überall ein realistisches Bild darstellen. Bei Rasta Vechta wurden offenbar auch die gesamten Kosten der riesigen Jugendabteilung dazugerechent. Auch werden beispielsweise die Kosten für Spielerwohnungen und -Autos mal in den Mannschafts-Etat gebucht, bei anderen Vereinen aber unter einer anderen Kostenstelle. So können sich teils erhebliche Abweichungen ergeben.
