Sorpresa del entrenador: primero despedido, ¡ahora portador de esperanza!


Es war der Anfang vom Ende für Mladen Drijencic (59) als Trainer in Oldenburg. Zum Auftakt der Saison 2021/22 verloren die EWE Baskets bei den Niners Chemnitz mit 78:79. Nach einer katastrophalen Startbilanz von 2:11-Siegen wurde Drijencic am 19. Januar 2022 auf dem letzten Tabellen-Platz gefeuert.

Sonntag kehrt er drei Jahre später in der Easycredit Basketball Bundesliga überraschend mit den „Donnervögeln“ nach Chemnitz zurück (16.30 Uhr, WELT TV).

Nach dem erschreckenden 77:92 beim MBC vor einer Woche hatte Klub-Boss Herrmann Schüller (72) Headcoach Pedro Calles (41) entlassen – und noch in der Nacht bei Drijencic angefragt.

Der im Verein höchst angesehene Bosnier mit deutschem Pass war erst im Sommer nach Oldenburg zurückgekehrt und arbeitete dort als Jugend-Trainer.

„Das kam alles plötzlich und überraschend“, sagt Drijencic im Dyn-Format „Nothing But Net“. „Der Anruf hat mich tatsächlich aus den Schuhen geworfen oder kalt erwischt. Das war fast so ähnlich wie 2015 und dasselbe Gefühl in mir.“

BBL: Trainer-Überraschung bei den EWE Baskets Oldenburg: Mladen Drijencic erst gefeuert – jetzt Hoffnungsträger!

Damals wurde er vom ProB-Trainer über Nacht zum Profi-Coach ernannt – und gewann wenig später den Pokal! Drijencic: „Ich muss mich sehr bei Herrn Schüller für seine damalige Entscheidung bedanken. Er hat mir 2015 Vertrauen geschenkt und es waren wunderbare sieben Jahre. Ich habe sehr viele Erfahrungen gemacht und Erinnerungen gesammelt. Wenn dann so eine Person, gegenüber der man sich in der Schuld fühlt, fragt und um Hilfe bittet, dann wäre es nicht korrekt gegenüber so einem Menschen, nein zu sagen.“

Drijencic sagte „Ja!“ – zunächst nur bis Saisonende. Und lacht: „Der Montag war tatsächlich ein sehr langer Tag, von 9 Uhr morgens bis 1 Uhr in der Nacht. Und am Dienstag ging es wieder von 9 Uhr bis abends 23 Uhr. Langsam muss ich darauf achten, dass ich ein bisschen Ruhe und ein bisschen Schlaf kriege.“

Drijencic gilt als großer Motivator, führte zunächst zu Einzelgespräche mit den Profis: „Es war sehr schön, die Jungs 15 bis 20 Minuten, manche sogar 45 Minuten im Gespräch zu haben. Alle haben mir imponiert. Das sind sehr gute Jungs, sehr professionell eingestellte Jungs, sehr willige Jungs. Und es sind sehr positive und gute Menschen.“

Unter dem perfektionistischen Calles hatten die Oldenburger in den letzten zwei Jahren in allen entscheidenden Spielen verloren. Und auch diese Saison offenbarte der Tabellen-Zehnte schwer zu erklärende Leistungs-Schwankungen. Vor allem auswärts, wo die Baskets noch ohne Punkte sind. Drijencic ist dennoch guter Dinge: „Weil ich eine Mannschaft und junge Spieler kennengelernt habe, die bereit sind, etwas zu tun, um wieder erfolgreichen Basketball zu spielen.“

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Quelle: BILD/ DYN

Tatsächlich hat der Basketball-Lehrer bei seinem zweiten Engagement nichts zu verlieren. Zum einen, weil er das Team nicht zusammengestellt hat – zum anderen, weil er selbst bei einem Scheitern zurück in den Nachwuchs wechseln könnte.

„Was Mladen auszeichnet – das ist das Emotionale“, sagt Oldenburg-Insider Torben Rosenbohm im Podcast „Dyn Timeout“. Der Journalist war jahrelang Pressesprecher der Baskets und arbeitete eng mit Drijencic zusammen. Sein Eindruck: „Alleine die Art im Spiel zu agieren, da tritt Mladen ja als sechster Verteidiger mit auf. Der hat einfach so eine Ader, auch die Leute ein bisschen zu entzünden. Das kann er.“

Sein Fazit: „Ich glaube, emotional wird er die Jungs kriegen.“

Auch Boss Schüller ging mit der Verpflichtung des bei den Fans beliebten Drijencic auf Nummer sicher. Und das nicht nur finanziell! Denn er hat nun ein halbes Jahr Zeit gewonnen, einen Nachfolger für die bisweilen spröden Calles zu finden, der die Oldenburger bei ihrem Neuaufbau begleitet und sie mittelfristig zurück in die Tabellen-Spitze führt.

Teaser-Bild

Foto: BILD



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