Die herrlich verrückte Daikin Handball-Bundesliga. So spannend wie in dieser Saison war die beste Liga der Welt schon lange nicht mehr.
Und seit Donnerstagabend thront ein neuer Klub in der Tabelle ganz oben am Platz an der Sonne. Die TSV Hannover-Burgdorf springt durch das 33:20 (17:9) gegen den TVB Stuttgart bis mindestens Samstagabend auf Rang 1 und verdrängt die MT Melsungen.
Handball-Bundesliga hat neuen Tabellenführer
Dabei herrschte zuvor Aufregung. „Vor solchen Spielen bin ich nervöser, als wenn zum Beispiel die SG Flensburg der Gegner wäre“, sagt Hannover-Burgdorfs Sportchef Sven-Sören Christophersen. Damit meint er die Gefahr, dass besser platzierte Klubs ein Kellerkind gerne mal unbewusst unterschätzen könnten.
Gedanken vorm Anwurf macht sich auch Nationalspieler Renars Uscins. Grund: Hannover-Burgdorfs rote Spielkleidung. „Hoffentlich werfe ich heute keine Bälle nach draußen“, sagt der Top-Linkshänder.
Der Hintergrund: Die Dienstkleidung der Ordner neben der Platte hat fast den gleichen Rot-Ton wie Hannover-Burgdorfs Trikots. Im Eifer des Tempo-Gefechts kann man im Augenwinkel schon mal Mitspieler mit Ordner verwechseln.
Beide Befürchtungen treten nicht ein, die 8099 Zuschauer in der ZAG-Arena sehen eine überlegene Gastgeber-Mannschaft, die sogar noch viele klare Tor-Chancen liegen lässt.
Der Tabellen-Vorletzte aus Stuttgart kassiert schon nach 97 Sekunden die erste Zeitstrafe, dehnt jeden Angriff bis zur Zeitspiel-Schmerzgrenze aus. Bis zum 9:7 (19.) hat der Gast den Gastgeber in Sichtweite, danach braucht er Sehhilfen. Innerhalb weniger Minuten rennt Hannover-Burgdorf zum 13:7 weg, zur Pause führt die Mannschaft von Ex-Bundestrainer Christian Prokop mit 17:9.
Nach dem Wechsel wird es ein Schaulaufen der TSV Hannover-Burgdorf, für Stuttgart ist es nur noch eine hoffnungslose Auswärts-Angelegenheit. Prokops Mannschaft ist jetzt seit acht Spielen unbesiegt.
Er sieht sie erst im TVFiese Beule bei Nationalspieler
