Was für ein irrer Zitter-Sieg!
Bayerns Basketballer holen den ersten Euroleague-Auswärtssieg in dieser Saison. Bei Italien-Klub Virtus Bologna gibt es ein hauchdünnes 87:84 für den deutschen Doublesieger.
Nach einem wahren Thriller.
Die Entscheidung fällt erst fünf Sekunden vor Schluss, als Shabazz Napier eiskalt einen Dreier verwandelt und auf 85:82 stellt.
Irre, dass es nochmal so spannend wird, nachdem der deutsche Doublesieger Mitte des dritten Viertels bereits mit 15 (!) Punkten Vorsprung führt.
Vor allem dank eines wieder einmal überragenden Carsen Edwards (26).
Der ist zu dem Zeitpunkt auf dem besten Weg zu einem Euroleague-Rekord. 24 Punkte hat er bereits erzielt, und der US-Boy kann der erste Basketballer werden, der in drei aufeinanderfolgenden Euroleague-Partien mindestens 30 Punkte wirft.
Doch im Schlussabschnitt brechen sowohl er als auch sein Team ein. Edwards schrammt knapp am Rekord vorbei – am Ende ist er mit 26 Punkten dennoch bester Werfer der Partie. Sein Team rettet sich dafür ganz knapp über die Ziellinie. Auch dank Carsen – aber vor allem dank „Eisvogel“ Napier (16 Punkte).
Carsen gesteht: „Ehrlicherweise hatte ich den Rekord nicht in meinem Kopf, wir haben einfach nur versucht, das Spiel zu gewinnen.“
Matchwinner Napier nach dem Spiel: „Ich habe zuvor drei Würfe verfehlt und habe dann zu mir gesagt, dass ich noch einen großen Wurf machen muss. Zum Glück kam ich noch in die Position und meine Teamkollegen haben mir vertraut. Es war ein schwerer Wurf.“
Und damit macht er den nächsten Last-Minute-Sieg nach dem Erfolg über Würzburg (70:69) in der Liga perfekt. Mit dem vierten Sieg im sechsten Spiel ist der Top-Start auf internationaler Bühne perfekt. Macht Platz fünf.
Den will man am Freitag beim Spiel in Lyon (20 Uhr) verteidigen. Im besten Fall ohne bis zum Ende zittern zu müssen.
Giffey tritt aus Nationalmannschaft zurück
Nicht mit dabei sein wird dann weiterhin der verletzte Niels Giffey (33). Der verkündete derweil seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft.
„Ich habe nach Olympia entschieden, dass dies der letzte Sommer für mich mit dem Nationalteam war, jetzt mache ich es offiziell“, so der Weltmeister im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.