In diesen Tagen treffen sich die Bosse. Wie jedes Jahr im Herbst geht es zwischen RB Leipzig und Gesellschafter Red Bull um die Höhe der Zuwendungen für das nächste Geschäftsjahr. Bei den Budget-Planungen der vergangenen Saisons waren auch immer hohe Transfereinnahmen als Vereinsziele definiert. 2023 sollten durch Spielerverkäufe über 100 Millionen Euro eingenommen werden, in diesem Sommer lag der Wert bei mindestens 60 Mio. Euro. Beide Zahlen wurden deutlich übertroffen. Doch 2025 wird alles anders!
Zuletzt hatten die RB-Manager um Marcel Schäfer (40) immer wieder betont, dass sie auch künftig Stars verkaufen und viel Geld einnehmen wollen und müssen. SPORT BILD erfuhr aber: Red Bull geht in die anstehenden Gespräche mit einer anderen Agenda. Konzern-Boss und RB-Aufsichtsrats-Chef Oliver Mintzlaff (49) ist es wichtiger, den Kader zusammenzuhalten. Heißt: Im Winter und kommenden Sommer soll am besten kein Star Leipzig verlassen!
Das sind die Transferpläne von RB Leipzig
Hintergrund: RB plant den Frontalangriff auf den Meistertitel und die letzten Runden in der Champions League. Mit Jürgen Klopp (57), der ab Januar Red-Bull-Fußball-Chef wird, soll Schluss mit der Verfolger-Rolle sein. Der Getränke-Riese will Titel – vor allem die Meisterschaft.
Die interne Erkenntnis: Ein neuerlicher großer Umbruch erschwert es, den nächsten – vielleicht letzten – Schritt zu gehen. Doch kann RB tatsächlich alle Ausnahmespieler halten? Die größte Herausforderung wird der Kauf von Xavi Simons (21). So schlecht es für die aktuelle Leistungsfähigkeit des Teams ist, könnten die bisher durchwachsene Saison und der verletzungsbedingte Ausfall bis Winter helfen, die Kauf-Konkurrenz für den nächsten Sommer überschaubar zu halten. Der Spielmacher selbst kann sich ein weiteres Jahr in Leipzig mit einem festen Wechsel ohnehin sehr gut vorstellen. Und auch wirtschaftlich gibt es Modelle, die RB nicht überfordern würden.
So ist denkbar, dass die rund 80 Mio. Euro, die Paris sich als Preis für Xavi vorstellt, mit einer Sofort-Rate (50 bis 60 Mio. Euro) und einer hohen Weiterverkaufsbeteiligung erreicht wird. Ab Januar soll es in konkrete Verhandlungen gehen.
Bei den Stürmern Loïs Openda (24/Ausstiegsklausel erst ab 2026) und Benjamin Sesko (21/kann im Sommer für 70 Mio. Euro gehen) setzt RB darauf, dass sie sich zum einen in Leipzig weiterentwickeln wollen – und zum anderen die neue Titel-Gier als Argument nehmen, Angebote aus den Top-Ligen auszuschlagen. Gleiches gilt für Defensiv-Juwel Castello Lukeba (21), der gerade seinen Vertrag verlängert hat – inklusive einer 90-Mio.-Euro-Ausstiegsklausel.
Zum Gerüst für den Titel-Angriff gehört neben Nationalspieler David Raum (26) sowie den Routiniers Willi Orban (32) und Peter Gulacsi (34) auch Mittelfeldspieler Xaver Schlager (27). Der Österreicher erholt sich gerade von einem Kreuzbandriss und soll in der Rückrunde zurück auf den Platz kommen. Aber wie SPORT BILD erfuhr, beginnen dennoch schon jetzt die Gespräche über eine Vertragsverlängerung.
Schlagers Kontrakt läuft bis Sommer 2026. Immer wieder hatte der große Fan des FC Arsenal gesagt, dass er gern mal in der englischen Premier League spielen würde. Damit er im Sommer nicht dorthin geht, will RB jetzt Fakten schaffen. Ein Plus: Manager Schäfer hatte Schlager schon 2019 aus Salzburg nach Wolfsburg geholt und gilt als einer seiner größten Förderer.
Ganz ohne Transfers wird es bei den Sachsen aber auch im neuen Jahr nicht gehen. Vor allem unzufriedene Spieler und die, die wegen der Fülle an Stars wenig spielen werden, sollen Einnahmen bringen. Dabei geht es vor allem um Stürmer André Silva (29/Marktwert laut transfermarkt.de: sechs Mio. Euro) und Mittelfeldspieler Eljif Elmas (25/15 Mio. Euro). Dazu müssen sich Kevin Kampl (34/Vertrag bis 2026), Yussuf Poulsen (30/bis 2026) und Benjamin Henrichs (27/bis 2028) entscheiden, ob sie mit ihrer Joker- und Rotations-Rolle klarkommen.
Nach Last-Minute-SiegBVB-Star äußert plötzlich Kritik
Mittelfristig möchte RB jede Kaderposition mit einem Spieler besetzen, der sich zu einem europäischen Top-Spieler entwickeln kann. Dafür soll auch wieder in Neuzugänge investiert werden.
Denn mit Klopp will RB jetzt alles!