Eine Rückkehr zu den Wurzeln …
Heute Abend steht Angelo Stiller (23) erstmals in der Startelf der deutschen Nationalmannschaft. Beim Heimspiel in der Nations League gegen Holland (20.45 Uhr/live ZDF und im Ticker von SPORT BILD)[–> [–>genießt er das Vertrauen von Bundestrainer Julian Nagelsmann (37).
Nagelsmann: „Angelo macht es gut, er trainiert gut und ist gut in die Saison gestartet. Er hat immer noch ein paar Dinge, die er besser machen kann. Das will ich aber auch sehen, dass er das macht. Es sind noch zwei Jahre bis zur WM, da brauchen wir auch ein paar junge Spieler.“
Erstmal steht das Startelf-Debüt in der Nations League an – und das ausgerechnet in München. Stiller wurde am 4. April 2001 in der bayrischen Landeshauptstadt geboren, durchlief für den FC Bayern von 2010 bis 2020 sämtliche Jugendmannschaften.
Er hätte nach Thomas Müller (35) mal wieder ein waschechter Bayer beim Rekordmeister werden können und heute mit dem ebenfalls in München geborenen Aleks Pavlovic (20) die Fäden im Bayern-Mittelfeld ziehen können. Doch dann kam alles anders …
Der Reihe nach: [–>2020 führt Stiller die zweite Mannschaft der Bayern zum Titel in der 3. Liga – der damalige Trainer: sein heutiger Stuttgart-Coach Sebastian Hoeneß (42). Stiller machte sich große Hoffnungen, auch für die Bayern-Profis spielen zu können. Doch die Münchner verpflichteten mit Marc Roca (27) und Tiago Dantas (23) zwei junge Spieler, die für seine Position im defensiven Mittelfeld eingeplant waren.
Nach SPORT BILD-Informationen hätte er sich immer am liebsten in München durchgesetzt. Bayern war immer sein Verein. Nachwuchs-Campus Chef Jochen Sauer, der ehemalige Leiter der Scoutingabteilung Marco Neppe und der damalige Sportvorstand Hasan Salihamidžić wollten ihn damals halten, doch Ex-Trainer Hansi Flick und Assistent und Nachwuchs-Experte Hermann Gerland entschieden sich dagegen.
Stiller 2021 gegenüber Sky: „Das war schon wie ein Schlag ins Gesicht, muss ich sagen. Ich habe damit gerechnet, dass ich die Chance oben bekomme und mit trainieren kann. Am letzten Tag habe ich dann von der Presse erfahren, dass Spieler verpflichtet wurden, die auf meiner Position spielen.“
Im Sommer 2021 dann der Wechsel. Sebastian Hoeneß holte seinen Lieblings-Zögling nach Hoffenheim, ehe sich die Wege der beiden im Sommer 2023 beim VfB zum dritten Mal kreuzten.
Dort entwickelte sich Stiller zum Stammspieler und Metronom im Mittelfeld. Er hatte einen großen Anteil daran, dass der VfB Stuttgart überraschend Vizemeister wurde. Auch in dieser Saison ist er unangefochtener Stammspieler, stand in allen VfB-Pflichtspielen in der Startelf.
Den Bayern tut es heute weh, dass er bei Stuttgart durchgestartet ist. Und auch Hansi Flick scheint von Stillers Entwicklung beeindruckt zu sein. Nach SPORT BILD-Informationen will er den Mittelfeldspieler gerne zu Barcelona holen.
Im September nominierte Julian Nagelsmann ihn erstmals für die Nationalmannschaft. Zweimal kam er bislang zum Einsatz. Sein Debüt gab Stiller beim 5:0 gegen Ungarn, gegen Bosnien (2:1) kam er nach 67 Minuten in die Partie.
Vize-Kapitän Antonio Rüdiger schwärmte auf der PK vor dem Holland-Kracher: [–>„Ich bin ein Fan von Angelo Stiller. Wir haben in der Champions League gegeneinander gespielt. Er war nicht nervös, er ist gut am Ball. Wenn er fit bleibt, kann er definitiv alles erreichen.“
Heute Abend startet Stiller erstmals für Deutschland. In München. Gemeinsam mit Aleks Pavlovic auf der Doppelsechs.