El club quiere más jugadores nacionales: el Frankfurt construye el Eintracht Alemania


Zwischen diesen beiden Länderspielen liegen 31 Jahre und 58 Tage.

22. September 1993: Frankfurts Mittelfeldspieler und Weltmeister von 1990, Uwe Bein (64), steht in der Startelf der deutschen Nationalmannschaft im Freundschaftsspiel gegen Tunesien (1:1).

19. November 2024:[–> Bundestrainer Julian Nagelsmann (37) lässt sein Team gegen Ungarn mit Eintrachts Innenverteidiger Robin Koch (28) starten. In der Nations League gibt es ein 1:1.

Für Frankfurt endet damit eine lange Serie. Denn das Spiel gegen Tunesien war der letzte Startelf-Einsatz eines Frankfurter Feldspielers in der deutschen A-Nationalmannschaft – bis zu dem Einsatz von Koch. Das ist einerseits eine besondere Auszeichnung für Eintrachts Vizekapitän, andererseits Teil des Frankfurter „Deutschland-Plans“.

Sportdirektor Timmo Hardung (35) sagt: „Wir möchten eigentlich keinen deutschen U-Nationalspieler mehr sehen, der aus der Rhein-Main-Region kommt, aber nicht für uns spielt. Die Jungs müssen wir frühzeitig identifizieren und bei uns haben. Das ist die Vision. Wenn es dann in den Profibereich geht, sichten wir natürlich auch über die Grenzen der Region hinaus.“

Timmo Hardung mit Übergangstrainer Ralph Gunesch und Sport-Vorstand Markus Krösche (v.l.)

Foto: picture alliance/dpa/Kessler-Sportfotografie

Grundlage dessen ist eine Zwei-Stufen-Strategie.

► Im ersten Schritt baute sich die Eintracht durch die Entwicklung von ausländischen Talenten einen Ruf auf. Das Motto: Hier können Spieler besser werden. Das zeigte unter anderem Randal Kolo Muani (25), der ablösefrei kam und nach einem Jahr für 95 Mio. zu PSG wechselte. Oder Jesper Lindstrøm (24), der für sieben Mio. verpflichtet wurde und nach zwei Jahren für 30 Mio. zu Neapel ging. Zuletzt wurde Willian Pacho (23) für 40 Mio. zu PSG verkauft. Gekostet hatte er 2023 13,65 Mio. Euro.

► Im zweiten Schritt wollen die Bosse nun mehr deutsche Spieler in den Verein holen und aufbauen. Ziel ist es, sich das Image zu erarbeiten, dass Talente und auch gestandene Profis wie Koch in Frankfurt zu A-Nationalspielern werden. Das war vor einigen Jahren auch aus wirtschaftlichen Gründen noch nicht möglich. Mit dieser Strategie will der Klub Konkurrent von Vereinen wie Dortmund und Stuttgart werden.

Interessant: [–>Zwei der drei Leiter der Frankfurter Scouting-Abteilung waren früher beim BVB, der Dritte ist Ex-Leipziger. Alle wechselten 2021 mit den Amtsantritten von Sportvorstand Markus Krösche (44) und Hardung nach Frankfurt.

Die jüngsten Erfolge der Strategie heißen Nnamdi Collins (20) und Nathaniel Brown (21). Collins kam 2023 für rund 700 000 Euro vom BVB, seit dieser Saison startet der bullige Rechtsverteidiger durch. Brown spielt seit Sommer für Frankfurt, war zuvor schon im Januar für drei Mio. Euro verpflichtet worden, beendete die Saison aber bei Nürnberg. Nach Startschwierigkeiten darf er nun auf der linken Außenbahn immer häufiger ran (sieben Einsätze). Beim 4:0-Sieg gegen Heidenheim legte er drei (!) Tore auf. Im letzten Spiel der U21-Nationalmannschaft gegen Frankreich (2:2) standen Collins, Brown und auch Flügelspieler Ansgar Knauff (22) in der Startelf. Kein deutscher Verein hatte mehr Spieler auf dem Platz als die Eintracht.

Brown (r.) machte bisher sieben Spiele für die deutsche U21. Er kam für drei Millionen Euro aus Nürnberg und kommt  nun in Frankfurt immer mehr zum Zug

Brown (r.) machte bisher sieben Spiele für die deutsche U21. Er kam für drei Millionen Euro aus Nürnberg und kommt nun in Frankfurt immer mehr zum Zug

Foto: Federico Gambarini/dpa

Hardung: „Die Entwicklung von Brown, Collins und Knauff hilft dabei zu zeigen, welchen Weg wir gehen wollen. Dass wir in der Lage sind, einen Jugendnationalspieler auszubilden, besser zu machen und das Beste aus ihm herauszuholen.“

Rechtsverteidiger Nnamdi Collins kam für rund 700 000 Euro aus Dortmund, ist U21-Nationalspieler (zwei Einsätze)

Rechtsverteidiger Nnamdi Collins kam für rund 700 000 Euro aus Dortmund, ist U21-Nationalspieler (zwei Einsätze)

Foto: Federico Gambarini/dpa

Elias Baum (19) könnte der Nächste sein. Das Frankfurter Eigengewächs ist nach Elversberg ausgeliehen, wird mit der Empfehlung starker Leistungen und dem Gewinn der bronzenen Fritz-Walter-Medaille aller Voraussicht nach im Sommer zurückkehren. Er passt in Eintrachts DFB-Strategie, da der Rechtsverteidiger in Frankfurt geboren wurde. Derzeit läuft er für die U20-Nationalmannschaft auf.

Auch der Hoffenheimer Tom Bischof (19) würde gut ins Konzept passen. Allerdings scheint Frankfurt nicht die besten Karten im Poker um den Aschaffenburger zu haben, dessen Vertrag ausläuft. Auch Bayern, Leipzig und Stuttgart sind dran.

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Quelle: X @ACWDarts @CharlieMurphy50 @TheGobFather180 @mssdarts @lukethenukelittler

Spannend zu beobachten ist die Entwicklung des gebürtigen Dieburgers Alexander Staff (16), von dem sie bei Frankfurt intern viel halten. Das Stürmer-Talent brach mit einem Einsatz in Eintrachts U21 zuletzt einen Rekord: mit 16 Jahren, vier Monaten und sieben Tagen ist er nun der jüngste jemals eingesetzte Spieler in allen deutschen Regionalligen.

Der nächste Frankfurter Startelf-Spieler in der Nationalelf soll nur eine Frage der Zeit sein.



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