Deftige Klatsche für Alba Berlin in der Euroleague. 57:80 bei Baskonia Vitoria Gasteiz. Für Albas Basketballer die vierte Pleite im fünften Spiel – wieder Letzter.
Baskonia gegen Alba in der Euroleague ist auch Pablo Laso gegen Israel Gonzalez. Zuletzt standen sich die beiden im BBL-Finale im Mai gegenüber. Damals holte sich Laso den Titel mit den Bayern.
Überhaupt ist Laso der Titel-Hamster: Sechs spanische Meisterschaften, zwei Euroleague-Titel. Seine Bilanz in 13 Jahren Königsklasse: 252 Siege, 128 Niederlagen. Die von seinem früheren Assistenten Gonzalez etwas schmaler: 33 Siege, 79 Niederlagen …
Doch vielleicht geht ja heute was im Duell Meister gegen Lehrling. Immerhin hatte das Gonzalez-Team vier Tage Pause, geht so ausgeruht wie lange nicht ins Spiel. Und verpennt den Start trotzdem komplett. 1:10 (3.), 13:24 nach dem ersten Viertel, 15:35 sogar nach 15 Minuten. Eine Blamage deutet sich an.
Das Laso-Team ist in der ersten Hälfte in allen Belangen überlegen. Sie treffen gut (2er 58%), sind schnell zurück – und Albas Umschalt-Spiel funktioniert überhaupt nicht. Dazu fällt fast nichts von außen (3er-Quote 11%). Und im Halbfeld fehlt der kranke Trevion Williams an allen Ecken und Enden. Das macht das Alba-Spiel sehr vorhersehbar.
Doch weil Hermannsson und Bean endlich treffen, sind es „nur“ 13 Punkte zur Halbzeit. Die beiden machen auch nach der Pause genauso weiter. Plötzlich fallen sogar die Dreier – als hätten sie in der Halbzeit geübt. Und plötzlich ist es nach dem Dunk von Yanni Wetzell nur noch einstellig (36:42/24.).
Dann der Aufreger des Spiels: 48:40 (27.) für die Gastgeber, Rebound-Duell unterm Alba Korb zwischen Danta Hall und dem Berliner Yanni Wetzell. Der Ball geht ins Aus – doch wer war zuletzt dran? Die Schiris sagen Baskonia. Albas Coach Gonzalez sieht das anders, fordert den Videobeweis.
Der Magenta-Kommentator Markus Krawinkel legt sich schnell fest: „Ganz klar, Dante Hall. Das sieht man so schon.“ Die Schiris sehen es nicht. „Schau dir die andere Kamera an! Dann siehst du, dass Dante Hall zuletzt dran war“, fordert Krawinkel. Doch die Refs bleiben bei der einen Kamera, die die Szene aber nicht klar auflöst. Und so bleiben sie bei der falschen Entscheidung.
„Das ist brutal schlecht“, regt sich Krawinkel auf. „Man hört, wie sich die Schiris um Kopf und Kragen reden. Das ist einfach extrem schwach.“
Für Alba ist es der zweite Bruch im Spiel. Noch schlimmer als in der ersten Hälfte! Und so wird aus dem knappen 40:48 ein 40:65! Ein 17:0-Lauf der Spanier …
Das Spiel ist damit natürlich gelaufen. Baskonia macht nicht mehr als nötig, Laso wechselt viel. Und so wird es am Ende nur ein deutliches 57:80 (39:26).
Albas Coach Israel Gonzalez wirkte schwer angefressen nach der Niederlage: „Wir müssen in der Defense besser werden. Mit einer besseren Mentalität ins Spiel gehen. Egal, welche Spieler wir zur Verfügung haben. Wir müssen es besser machen.“
Bei Baskonias Trainer Pablo Laso klang das ganz anders: „Eine solide Leistung, wir haben nicht super gespielt. Aber in der Defensive haben wir gut gearbeitet und Alba unter 60 Punkten gehalten.“
Top-Scorer: Markus Howard (Baskonia) 26 Punkte; Martin Hermannsson (Alba) 16 Punkte.