Der Ärger schwelte seit Wochen. Jetzt die Entscheidung in Eisenach: Handball-Trainer Misha Kaufmann darf gehen. Die internen Streitigkeiten zwischen ihm und den ThSV-Bossen hat er Coach damit für sich entschieden.
Der Reihe nach: Erst vor einem Jahr verlängerte Kaufmann bis 2027. Die Reise sollte in Thüringen weitergehen. Bis zuletzt versicherte Kaufmann: „Ich liebe Eisenach, das hat sich nicht verändert, das wird sich nicht ändern.“ Am Ende hat sich offenbar doch so viel verändert, dass der Erfolgscoach seinen Vertrag nicht mehr erfüllen will …
Kaufmann kam bereits am 9. November auf die Verantwortlichen zu und bat um Vertragsauflösung. Sein Wechselwille sei unumstößlich, so der Klub jetzt in einer Mitteilung.
Am 26. November informierte Eisenachs Präsident Shpetim Alaj die Mannschaft. Kaufmann war dabei anwesend. Beide Seiten einigten sich jetzt auf einen Auflösungsvertrag zum Saisonende. Nach Angabe des Vereines wollte man eigentlich bis Ende Dezember warten.
Das ist das unrühmliche Ende einer Erfolgsgeschichte. Kaufmann, der den Handball in Eisenach zusammen mit Manager Rene Witte zurück in die Bundesliga führte, den Klassenerhalt schaffte und die Mannschaft in der stärksten Liga der Welt stabilisierte, sucht scheinbar eine neue Herausforderung.
Der Grund für den Machtkampf, mitten in der erfolgreichsten Phase der Vereinsgeschichte – der ThSV kämpft im Pokal um das FinalFour – bleibt unklar. Klar scheint, auch getrieben von Sponsoren, die den öffentlich ausgetragenen Streit miterlebten, es musste eine Regelung her, bei der alle ihr Gesicht wahren können. Und die lautet: Witte bleibt, Kaufmann geht.