Schluss. Aus. Vorbei.
Bayern-Star Niels Giffey (33) hat am Dienstag seinen Rücktritt aus der deutschen Basketball-Nationalmannschaft bekanntgegeben. Nach 118 Länderspielen, EM-Bronze 2022 im eigenen Land und dem sensationellen WM-Titel 2023 macht der Zwei-Meter-Mann offiziell Schluss.
Sein DBB-Aus hatte sich zuletzt bereits abgezeichnet (SPORT BILD berichtete).
Letztmals trug Giffey bei den Olympischen Spielen in Paris das Deutschland-Trikot. Dort verpasste das deutsche Team als Vierter knapp eine Medaille.
In Bayerns klubeigenem Podcast „Open Court“ sprach Giffey nun über seine Entscheidung: „Wir haben damals unter Gordi (Bundestrainer Gordon Herbert, d. Red.) gesagt, wir attackieren die EM zu Hause, wir attackieren die Weltmeisterschaft und wir attackieren die Olympischen Spiele. Für mich war relativ klar, dass dies der letzte Zyklus war, den ich mitmache.“
„Meine Rolle war am Ende auch nicht mehr die größte“
Und so kam es nun auch. Giffey weiter: „Nach dem Sommer habe ich mit der Familie gesprochen und ich habe gesagt, das war’s. Es waren so geile und schöne Momente, die wir in den letzten drei Jahren mit der Nationalmannschaft hatten, aber es einfach ein guter Zeitpunkt für mich zu sagen: ‚finito‘.“
Dem neuen Bundestrainer Alex Mumbru (45) hatte Giffey seine Entscheidung bei dessen München-Besuch vor wenigen Wochen mitgeteilt. Auch seine Nationalmannschaftskollegen hat er schon informiert.
Vor allem die letzten Jahre unter Weltmeister-Trainer Gordon Herbert waren für ihn die schönsten – mit dem Sieg im WM-Finale in Manila als Höhepunkt. „Nicht, dass da nur Medaillen liegen, sondern auch die Art und Weise war wirklich top. Wir sind als Gruppe voll zusammengewachsen und es war ein richtig guter Spirit. Meine Rolle war am Ende auch nicht mehr die größte. Aber solche Sachen kannst du gut wegstecken, wenn du weißt, wir machen das hier gemeinsam“, schwärmt Giffey.
Giffey: Verletzung war „auch noch mal ein Zeichen“
Eine Verletzung, über die er nie groß gesprochen hat, hat ihn dann ihn seiner Abschiedsentscheidung bekräftigt: „Ich habe drei Tage vor dem Olympia-Start einen Hexenschuss gehabt. Das war dann auch nochmal ein Zeichen, wo der Körper sagt: Hey, mach mal ein bisschen ruhig.“
Künftig will sich der gebürtige Berliner voll auf seinen Klub konzentrieren und die hinzugewonnene Freizeit genießen. Giffey: „Meine Frau ist Amerikanerin, wir haben viel Familie in den USA und viel Familie in Berlin. Mein bester Freund lebt in San Francisco, gute Freunde leben in Berlin, man selbst ist in München. Das war auch ein Punkt, dass man sagt, man will diese Beziehungen wieder aufleben lassen, sich die Zeit wieder nehmen, den Sommer mit Quality Time verbringen und nicht schon mit einem Auge wieder im Training hängen.“
Apropos Freizeit: Davon hat Giffey aktuell unfreiwillig mehr als genug. Er kuriert einen Bruch des Ringfingers an der linken Hand aus, den er sich Anfang Oktober im Spiel gegen Göttingen zugezogen hatte. Sein Ziel: Noch vor Weihnachten wieder auf dem Court stehen. Dann erstmals offiziell als Ex-Nationalspieler.