Die SG Bietigheim hatte noch keinen Heimsieg geholt, der SC DHfK keinen Auswärtspunkt. Eine dieser Horror-Serien sollte am 11. Spieltag der Daikin Handball-Bundesliga enden. Am Ende zittert sich Leipzig zu einem denkbar knappen 29:28 beim Aufsteiger aus Baden-Württemberg.
Handball: Leipzig beendet Horror-Serie in Bietigheim
Verrückter Beginn. Die jeweils ersten beiden Angriffe beider Teams bleiben erfolglos. Dann trifft zumindest Leipzigs Andri Runarsson zum 0:1. Ganze fünf Minuten dauert es sogar, bis auch Bietigheim erstmals jubeln kann. Nikola Vlahovic erzielt das 1:3.
Die Gäste verpassen es, sich weiter abzusetzen. Die Quittung: Moritz Strosack knallt das 4:4 ins Netz (12.). Der Rechtsaußen spielte bis Sommer noch in Leipzig, kam aber kaum zu Spielzeit und verletzte sich obendrein. Ein verlorenes Jahr für ihn. Nun ist die Spielfreude bei ihm zurück.
Bis hin zum 13:13 blieb alles auf Augenhöhe – und Leipzigs Torwart Domenico Ebner hatte seinen Spaß. Er spielte bis vor sechs Jahren in Bietigheim, lernte dort auch seine Freundin Nicole Roth, die ebenfalls im Tor steht, kennen und lieben.
Vor der Pause dann jedoch das: Leipzig bleibt sechs Minuten ohne Treffer, weil unter anderem Franz Semper wenig gelingt und sich Neuzugang William Bogojevic noch weniger zutraut. Folge: Kurz vorm Halbzeitpfiff wirft Jonathan Fischer das 17:14.
Was immer die Leipziger in der Kabine besprachen – es fruchtete nicht. Till Hermann brachte den Aufsteiger sogar mit fünf Toren in Führung (22:17/41.). Fredrik Genz, der Daniel Rebmann bereits vor der Pause im Tor ablöste, hatte einen großen Anteil daran.
Auch die Sachsen wechseln schließlich den Torwart, Kristian Saeveras kommt. Und dessen Paraden (und weil sich Semper steigert) führen dazu, dass zunächst Lukas Binder zum Anschluss und kurz darauf Moritz Preuss zum 24:24 trifft (49.).
Das Spiel plötzlich wieder völlig offen. Und mit einem glücklichen Sieger. Deutschlands Nationalspieler Semper knallt 63 Sekunden vorm Ende aus zehn Metern mit einem richtigen Tor-Hammer den Sieg in den Kasten. Weil der letzte (lange) Angriff der Jungs von Iker Romero am Ende über den Block ins Aus geht.