Die Veolia Towers nahmen Brae Ivey (28) in ihre Mitte – und feierten den Mann des Spiels! Elfmal hatten Hamburgs Basketballer diese Saison wettbewerbsübergreifend auswärts verloren. In Vechta konnten sie den Fluch brechen: 79:69 (40:35). Ausgerechnet beim heißesten Team der Easycredit BBL, das zuvor in der Liga viermal in Folge gewonnen hatte!
Anführer Ivey war dabei mit 27 Punkten, 6 Rebounds und 4 geklauten Bällen der überragende Mann. Der Ami zählt für Dyn-Experte Patrick Femerling (49) sogar zu den MVP-Kandidaten. „Er hat ein Wahnsinn-Spiel gemacht“, lobte der Ex-Nationalspieler. „Er spielt eine Bomben-Saison, ist der Kopf der Mannschaft und hat die Zügel in der Hand.“
Das kann man auch an Zahlen ablesen. Laut Statistik ist Ivey der effektivste Profi der BBL – vor dem nächsten MVP-Kandidaten Ryan Mikesell (27) von Überraschungs-Spitzenreiter MLP Academics Heidelberg. Und mit 19,3 Punkten Zweiter der Top-Scorer Liste – hinter MVP-Kandidat Nummer drei Jhivvan Jackson (26) aus Würzburg.
BBL: Hamburg Towers haben den effektivsten Profi: Heimschläfer Brae Ivey wird MVP-Kandidat
Für Towers-Kapitän Benedikt Turudic (27) gehört der ehemalige Schnitzel-Kellner definitiv in den erlauchten Kreis: „Er hat uns heute zum Sieg getragen.“
Tee-Trinker Ivey selbst gab das Lob nach der Partie jedoch weiter: „Meine Team-Kollegen und unsere Coaches setzen immer ihr volles Vertrauen in mich. Das habe ich heute mit aufs Spielfeld genommen und mich davontragen lassen.“
Kurios am ersten Auswärtssieg der Türme: Sie können offenbar nur gewinnen, wenn sie die Nacht zuvor als „Heimschläfer“ in ihrem eigenen Bett verbracht haben!
Weil es zum Nord-Derby in der niedersächsischen Provinz nur rund 175 Kilometer sind, waren die Hamburger erst am Spieltag per Bus angereist – und nicht wie sonst üblich schon am Vortag. „Wir sind so viel unterwegs, fliegen durch ganz Europa. Da ist es nett, eine weitere Nacht im eigenen Bett zu haben“, hatte Trainer Benka Barloschky (36) vorher argumentiert.
Doch den Grund für den Sieg sah der Coach in etwas anderem: „Wir haben gerade defensiv sehr diszipliniert gespielt und unseren Gameplan somit hervorragend umsetzen können. In der zweiten Halbzeit haben wir extrem gut auf den Ball aufgepasst, hatten nur drei Ballverluste.“